Völkerbehandlung nach einem Schwarm

Ist ein Volk geschwärmt, wartet viel Arbeit auf den Imker.

  1. Prüfung welches Volk geschwärmt hat:
    Damit die Königin fliegen kann, hört sie paar Tage vor dem Schwarmtermin auf, Eier zu legen. Daher finden sich in dem Volk keine Eier, sondern höchstens junge Brut. Die Volkstimmung ist aufgeregter und aggressiver.
  2. Prüfung der Weisellosigkeit: Eine Königin bzw. belarvte Weiselzelle wird nur dann angenommen, wenn keine Königin im Volk ist. Diese kann am Hochzeitsflug oder durch Unachtsamkeit des Imkers verloren gegangen sein. Es kann jedoch auch sein, dass der Hochzeitsflug zB. aufgrund der Witterung noch nicht stattgefunden hat. Um die Welsellosigkeit also zu prüfen, nehme man eine Wabe mit jüngster Brut (Eier oder max 2 Tage alte Larven) und hänge sie in das fragwürdige Volk. Falls eine Brutzelle (innerhalb von 1-2 Tagen) zu einer Weiselzelle umgebaut wird, so ist das Volk weisellos und wird eine Jungkönigin eher annehmen. Falls nicht, bitte um etwas Geduld.
  3. Falls das Volk bereit ist, einfach eine Weiselzelle anstecken bzw. eine Königin zuführen.
    Ab und zu kommt es vor, dass eine fremde, heimatlose Königin ein weiselloses Volk besucht. Um das zu verhindern, kann man das Flugloch mit einem Absperrgitter verstellen (Achtung, Drohnen wollen raus!)
  4. Die junge Königin braucht ca. 1 Woche nach dem Schlupf bis zur Geschlechtsreife und dann je nach Witterung einige Zeit bis zum Hochzeitsflug und Legen der ersten Eier. Auch hier hilft nur geduldiges Warten und regelmäßige Durchsicht, ob’s geklappt hat.

Varroa-Behandlung

Prüfung Abfall pro Tag im Gemülle Ende Mai (max. 3), Juli (max. 10), Oktober (max. 1). Ende Juli fängt Umstellung auf Winterbienen an -> Varrorbehandlung für gesundes Wintervolk.

Maßnahmen:

  • Drohnenbrutwabe
  • Kunstschwarmbildung (mit Oxalsäurebehandlung)
  • Ameisensäurebehandlung
  • Oxalsäurebehandlung

Oxalsäure vor der Behandlung erwärmen (körperwarm). 3 Mal in Abständen von 2 Wochen. Wirkt nicht in verdeckelte Brut, wo sich die meisten Milben aufhalten. Daher ideal bei Kehrschwarm/Jungvölkern, wenn alle Bienen geschlüpft sind und noch keine verdeckelte Brut vorhanden ist.

Um den Verflug möglichst gering zu halten, sollte Fütterung wie Varroa-Behandlung möglichst gleichzeitig an einem Bienenstandort erfolgen.

Schwarmvorbeugung

Schwarmneigung durch folgende Aktivitäten abschwächen:

  • Rechtzeitige Erweiterung. Mit Honig befüllte Waben können nicht bebrütet werden. Sie sollten daher mit Leerwaben oder Mittelwänden ersetzt bzw. ergänzt werden.
  • Einsetzen eines Baurähmchens, das den Bautrieb befriedigt und später auch der Varroabekämpfung dient.
  • Aktive Bildung eines Ablegers. Damit wird der Schwarm aktiv gebildet und ein unkontrollierter Schwarm wird vorgebeugt.

Wabenhygiene

Entseuchung

Leere Rähmchen und Beuten sollten nach Gebrauch entseucht werden. Für die Desinfektion bietet sich eine 3%ige Natronlauge an, die auf 90°C erhitzt wird. Die Holzteile werden ca. 8 Minuten gekocht, die Styroporteile 3 Minuten.Diese Methode ist auch gegen die hartnäckigen Faulbrutsporen wirksam, daneben schützt sie auch verlässlich vor allen gängigen Krankheitserregern.

Dazu ist eine Schutzbekleidung notwendig: v.a. Augenschutz und Handschuhe.

Kein Wabentausch zwischen den Völkern

Um Krankheiten vorzubeugen, empfielt es sich, Rähmchen und Beuten nicht zwischen mehreren Völkern zu tauschen ohne sie davor zu entseuchen (s. oben). Bei der Manipulation wie zB. Schleuderung sollten diese daher pro Volk markiert werden.